Um die Ziele der Energiewende und die Klimaneutralität zu erreichen, sind der Ausbau und die Ertüchtigung des deutschen Stromnetzes erforderlich. Hierfür soll die 380-kV-Bestandsleitung zwischen den Umspannwerken Putlitz Süd und Wolmirstedt so angepasst werden, dass sie den Erfordernissen eines Witterungsabhängigen Freileitungsbetriebs (WAFB) genügt.
WAFB ist ein Betriebskonzept, das die Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Übertragungsnetzes besonders eingriffs- und ressourcenschonend ermöglicht. Er wird auch als Freileitungs-Monitoring (FLM) bezeichnet. Das Prinzip ist so einfach wie effektiv: Die Übertragungskapazität von Stromleitungen ist durch ihre Temperatur begrenzt. Je kälter und windreicher es ist, desto mehr Strom können die Leiterseile übertragen, ohne ihre Maximaltemperatur zu überschreiten. Um eine Leitung mit WAFB zu betreiben, bedarf es demnach eines Monitorings, dass die Witterungsbedingungen erfasst und auf dieser Grundlage die jeweils aktuelle Übertragungsfähigkeit errechnet. So sind insbesondere in den verbrauchsstarken Wintermonaten höhere Lastflüsse auf den Bestandsleitungen möglich.
Um das Konzept des Witterungsabhängigen Freileitungsbetriebs bei der 380-kV-Freileitung zwischen den Umspannwerken Putlitz Süd und Wolmirstedt umzusetzen, wird zusätzliche Messtechnik an den Leiterseilen angebracht. Zudem müssen punktuell Masten der Bestandsleitung getauscht werden.