Plädoyer für europäische Zusammenarbeit zur Erschließung aller Offshore-Potenziale in der Ostsee
Berlin, 12.9.2022 Zum Diskurs darüber, wie das große Offshore-Windenergiepotenzial der Ostsee mit einer Größenordnung von über 90 Gigawatt möglichst effizient erschlossen werden kann, veröffentlicht 50Hertz ein Positionspapier im Zeichen der politischen, wirtschaftlichen und technischen „Vernetzung“. Sogenannte „vermaschte“ Gleichstromnetze bieten durch eine effizientere Nutzung von Material und Technik erhebliche Einsparpotenziale für Kosten sowie Emissionen und belasten zugleich den Meeresraum wesentlich weniger als Doppelstrukturen. Der Weg zu diesen Systemen ist jedoch weder technisch noch regulatorisch noch politisch leicht.
Mit dem Positionspapier „Vorteile eines vermaschten Offshore-Netzes in der Ostsee“ leistet 50Hertz einen Beitrag zur Diskussion über dessen Erfolg. Darin präsentiert 50Hertz einige Vorschläge, unter anderem rechtliche Regelungen für hybride Offshore-Anlagen, eine stärkere Standardisierung bei der Technik, mehr Flexibilität bei Planungs- und Genehmigungsverfahren und die Berücksichtigung einer vorausschauenden Investitionsplanung in den nationalen und europäischen Regulierungssystemen.
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Langfassung Sonderanalysen Winter 2022/23 online verfügbar
Berlin, 5.9.2022, Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW haben im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Sonderanalysen zur Stromversorgungssituation im Winter 2022/23 durchgeführt. Ziel der Analysen war es zu überprüfen, ob zu jeder Stunde des kommenden Winters die Stromnachfrage in Deutschland insgesamt gedeckt (Leistungsbilanz) und die Netzsicherheit (Transmission Adequacy) gewährleistet ist.
In der Analyse wurden drei verschiedene Szenarien mit zunehmend kritischen Prämissen untersucht (Szenario +, ++, +++). Die Sonderanalysen kommen zu dem Ergebnis, dass in allen drei Szenarien die Versorgungssituation im kommenden Winter angespannt sein wird und die benötigte Last am europäischen Strommarkt nicht immer vollständig gedeckt werden kann. In den beiden kritischeren Szenarien (++) und (+++) treten in einigen Stunden Lastunterdeckungen auch in Deutschland auf. Auch die Netzsicherheit wird in den kalten Monaten auf die Probe gestellt. Die Analysen ergaben für alle drei Szenarien, dass fürs Management von Netzengpässen die inländischen Redispatch-Potenziale nicht zu jedem Zeitpunkt ausreichen werden.
Sollte es zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität unumgänglich sein, könnte es deshalb im kommenden Winter – als Ultima Ratio – zu kontrollierten, zeitlich und regional begrenzten Abschaltungen der Stromversorgung in einzelnen Regionen Deutschlands kommen. Diese kontrollierten Abschaltungen werden in der Regel angekündigt und erfolgen diskriminierungsfrei. Sie betreffen somit potentiell sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte.
Um das Risiko für mögliche zeitweilige Lastabschaltungen zu reduzieren, haben die ÜNB der Bundesregierung im Rahmen der Sonderanalysen ein ganzes Bündel an Maßnahmen zur Erhöhung der Stromerzeugungs- und Stromtransportkapazität vorgeschlagen. Dazu zählen unter anderem: die Leitungen höher auslasten, eine ausreichende Versorgung mit Brennstoffen organisieren, alle Erzeugungskapazitäten nutzen und die noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke in den Streckbetrieb überführen. Je mehr der vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden, umso positiver wirkt sich dies auf die Versorgungssituation im kommenden Winter aus.
Für alle Empfehlungen sind kurzfristig gesetzgeberische Tätigkeiten oder hoheitliches Handeln erforderlich. Die ÜNB stehen im engen Austausch mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie der Bundesnetzagentur (BNetzA) und bringen weiterhin ihre fachliche Expertise ein.
DOWNLOAD „Sonderanalysen Winter 2022/2023 – Ergebnisse & Empfehlungen“
DOWNLOAD „Sonderanalysen Winter 2022/2023 – Ergebnisse & Empfehlungen“ (Englische Version)
DOWNLOAD „Abschlussbericht Sonderanalysen Winter 2022/2023 (Langfassung)“
50Hertz zeigt konkrete
Beschleunigungsmöglichkeiten für Netzausbau auf
Berlin, 17.5.2022, Das Gesetz zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts im Zusammenhang mit dem Klimaschutz-Sofortprogramm der Bundesregierung geht in die heiße Phase der parlamentarischen Beratungen. Aus diesem Anlass veröffentlicht 50Hertz eine Stellungnahme. 50Hertz begrüßt die Ausrichtung des Gesetzes auf das Ziel der Treibhausgasneutralität im Jahr 2045. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Netzausbau beschleunigt werden. 50Hertz schlägt unter anderem vor, dass Genehmigungsbehörden in der Verfahrensprüfung verstärkt auf den Einsatz von externen Projektmanagerinnen und –managern zurückgreifen können, mehr Hochtemperatur-Beseilung bei Freileitungen zuzulassen, um eine höhere Netzauslastung zu ermöglichen und auch unter bestimmten Voraussetzungen einen vorzeitigen Baubeginn für bereits in der Planung befindliche Projekte zu ermöglichen.
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Position von 50Hertz, Amprion und TenneT zum Regierungsentwurf des Windenergie-auf-See-Gesetzes
Berlin, 4.5.2022. Nach Verabschiedung des Kabinettentwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG) haben die regelzonenverantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz, Amprion und TenneT die Möglichkeit erneut wahrgenommen, ihre Anmerkungen zur Kabinettfassung des Entwurfes in die Debatte einzubringen. In Ihrer Stellungnahme sprechen sich die drei ÜNB u.a. für ein erhöhtes Maß an Flexibilität der Ausbauziele beim Zeitpunkt der Zielerreichung aus. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie gern der gemeinsamen Stellungnahme.
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50Hertz bezieht Stellung zu Gesetzesänderungen für den Netzausbau
Berlin, 22.3.2022, Die Bundesregierung veröffentlichte Mitte März den Referentenentwurf eines Gesetzes zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts im Zusammenhang mit dem Klimaschutz-Sofortprogramm und zu Anpassungen im Recht der Endkundenbelieferung. Darin sind einige Maßnahmen zur Änderung der Netzplanung und dem Netzbetrieb, aber insbesondere zur Beschleunigung des Netzausbaus vorgesehen. Diese notwendigen Vorhaben zur Zielerreichung der bundesweiten Klimaneutralität bis 2045 begrüßt 50Hertz in ihrer Stellungnahme ausdrücklich. Zudem werden Anpassungen zu Einzelheiten des Gesetzesänderungsentwurfs vorgeschlagen, um die Energiewende effizient zu beschleunigen.
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50Hertz, Amprion und TenneT beziehen Stellung zum Windenergie-Auf-See-Gesetz
Berlin, 17.3.2022, Zur Erreichung der angestrebten Klima- und Dekarbonisierungsziele ist der Ausbau von Offshore-Wind unerlässlich. Das gerade diskutierte Windenergie-Auf-See-Gesetz (WindSeeG) sieht für die Deutsche Nord- und Ostsee mit Ausbauzielen von mindestens 30 Gigawatt bis 2030, 40 Gigawatt bis 2035 und 70 Gigawatt bis zum Jahr 2045 einen Stufenplan vor. Die regelzonenverantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion und TenneT begrüßen in diesem Zusammenhang in ihrer gemeinsamen Stellungnahme zum Referentenentwurf der geplanten Gesetzesänderung die Bestrebungen der Bundesregierung zur Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren ausdrücklich. Im Sinne einer erfolgreichen Beschleunigung des Offshore-Ausbaus bis 2030 verweisen sie jedoch auch auf die Notwendigkeit von Beschleunigungen insbesondere im Bereich der Genehmigungsverfahren.
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Stellungnahme der Übertragungsnetzbetreiber zum EEG
Berlin, 16.3.22, Das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) konkretisiert die Ziele des Koalitionsvertrages. Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und Transnet BW begrüßen den vorliegenden Entwurf zum EEG in einer gemeinsamen Stellungnahme. Um die ambitionierten Ausbauziele der Bundesregierung bis 2030 zu erreichen, ist es besonders wichtig, dass die neuen Rahmenbedingungen schnell und verlässlich festgelegt werden. Neben einem zügigeren Ausbau der Erneuerbaren Energien muss auch der Netzausbau dringend beschleunigt werden. Deshalb appellieren die vier Übertragungsnetzbetreiber an die Bundesregierung, zeitnah konkrete Vorschläge für eine Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren im Stromnetzbereich vorzulegen. Nur dann kann der grüne Strom ins Netz integriert und zu den Verbrauchern gebracht werden.
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