SuedWestLink (DC 42)

Im Netzentwicklungsplan Strom stellen die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber in regelmäßigen Abständen den Ausbaubedarf des deutschen Stromnetzes in den kommenden Jahren dar. Die Bundesnetzagentur konsultiert, prüft und bestätigt den Plan. Im Netzentwicklungsplan Strom 2037/45 wird der SuedWestLink als Projekt DC42 geführt.

SuedWestLink ist auf eine Leistung von zwei mal zwei Gigawatt ausgelegt und transportiert – wie auch der geplante NordWestLink und der in der Genehmigung bzw. in Teilen im Bau befindliche SuedLink – überschüssige Windenergie vom Norden in den Süden. Dies ist notwendig, weil die Kapazitäten für Onshore-Windenergie in Schleswig-Holstein und Niedersachsens sowie Offshore in der Nordsee massiv ausgebaut werden. Künftig wird es im Norden Deutschlands also zu viel Energie geben, während diese in den industriellen Verbrauchszentren im Süden Deutschlands aufgrund des Ausstiegs aus Atom und Kohle fehlt. Der Ausbau von Photovoltaik und Windenergie schreitet zwar auch in Baden-Württemberg und Bayern voran, hält aber nicht mit dem durch die Dekarbonisierung von Verkehr, Wohnen und Industrie erheblich steigenden Strombedarf mit.

Durch die Verbindung mit dem Gleichstromvorhaben OstWestLink kann der Strom zudem flexibel und bedarfsgerecht in den Osten und Westen Deutschlands transportiert werden.

Der Arbeitsstreifen wird während der Bauphase benötigt und anschließend rückgebaut. Während des Betriebs muss der Schutzstreifen frei zugänglich bleiben.

Um Wechselstrom zum Transport in Gleichstrom umzuwandeln, sind an den Anfangs- und Endpunkten sogenannte Konverter erforderlich. Der Konverter im Norden des Vorhabens wird an einem geeigneten Standort im Suchraum Büchen, Breitenfelde, Schwarzenbek-Land im Kreis Herzogtum Lauenburg errichtet.

Was ist ein Multiterminal-Hub? Was ist eine Gleichstrom-Schaltanlage?

Mit der Energiewende steigen die Anforderungen an das Stromnetz und insbesondere an die Übertragungskapazitäten.

Ein Multiterminal-Hub verbindet zwei Gleichstromverbindungen und das Wechselstromnetz miteinander. Damit kann künftig Strom flexibel und bedarfsorientiert über weite Strecken transportiert oder vor Ort genutzt werden. So wird am Netzverknüpfungspunkt (NVP) Sahms der aus der Nordsee kommende Windstrom über die Gleichstrom-Schaltanlage direkt in den SuedWestLink nach Süddeutschland oder über zwei Konverter ins regionale Wechselstromnetz geleitet.

Am Kreuzungspunkt von SuedWestLink (SWL) und OstWestLink (OWL) verbindet darüber hinaus eine Gleichstrom-Schaltanlage beide Vorhaben und schafft somit ein vermaschtes Gleichstromnetz. Damit kann der Strom nicht nur wie bisher von Endpunkt zu Endpunkt einer Gleichstromleitung übertragen werden, sondern zukünftig auch von Nord nach Ost oder West nach Süd geleitet werden.

Standortsuche für den Multiterminal-Hub

Am NVP Sahms sucht 50Hertz Standorte für oberirdische Nebenanlagen: eine Gleichstrom-Schaltanlage und zwei Konverter, die mit dem Umspannwerk in der Gemeinde Sahms verbunden werden. Der Suchraum für geeignete Standorte spannt einen zehn Kilometer Radius um das Umspannwerk bei Sahms. Der westliche Rand des Suchraums ist durch den Präferenzraum vom SuedWestLink begrenzt.

Bis zum Sommer 2025 möchte 50Hertz den Suchraum analysieren, Standorte bewerten und die geeignetsten Flächen veröffentlichen.

Standortsuche für die Gleichstrom-Schaltanlage

In der Schnittfläche der Präferenzräume von SuedWestLink und OstWestLink sucht 50Hertz ebenfals einen Standort für eine Gleichstrom-Schaltanlage. Da der Präferenzraum von OstWestLink im Mai 2024 von der Bundesnetzagentur nicht bestätigt wurde, stehen die finalen Grenzen des Suchraums noch nicht fest. In der Abbildung ist der Nicht-bestätigte Präferenzraum von OstWestLink dargestellt.

Nachdem die Grenzen des Suchraums bestätigt werden, wird 50Hertz anhand von Kriterien den Raum analysieren und die gefundenen Standorte ihrer Eignung nach bewerten. Bis zum Sommer 2025 erwartet 50Hertz Standort-Optionen veröffentlichen zu können.

Um die Genehmigung neuer Gleichstromverbindungen durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) zu beschleunigen, hat der Gesetzgeber 2022 das Genehmigungsverfahren in Teilen geändert. Mit dem sogenannten Präferenzraumverfahren suchen im ersten Genehmigungsschritt – anders als bisher – nicht die Vorhabenträger geeignete Korridore. Stattdessen entwickelt die BNetzA einen fünf bis zehn Kilometer breiten Präferenzraum, in dem die Vorhabenträger im nachfolgenden Planfeststellungsverfahren den grundstücksgenauen Trassenverlauf planen. Der erste Entwurf für den Präferenzraum der Maßnahme DC42 wurde im November 2023 veröffentlicht und im Anschluss konsultiert.

Die Bundesnetzagentur hat am 31. Mai 2024 den Umweltbericht für den Netzentwicklungsplan 2023-2037/45 veröffentlicht. Darin enthalten sind die finalen Präferenzräume für die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen.

Im Planungs- und Genehmigungsverfahren sieht das Gesetz bereits weitreichende Maßnahmen zur Einbeziehung der Öffentlichkeit vor. Doch auch darüber hinaus wird 50Hertz Verwaltungen, Mandatsträgerinnen und Mandatsträger, Verbände, Naturschutzorganisationen sowie Bürgerinnen und Bürger zu den Meilensteinen des Projekts informieren und um Hinweise zu den Planungen bitten. Dialogangebote werden insbesondere auf dieser Webseite, über örtliche Medien sowie über den Projektnewsletter bekanntgegeben. Letzteren können Sie hier mit wenigen Klicks abonnieren.