Eine Freileitung von europäischer Bedeutung, ein Übergabepunkt zwischen deutschem und polnischem Übertragungsnetz entsteht zwischen Eisenhüttenstadt und dem polnischen Plewiska. Dabei arbeiten die beiden Übertragungsnetzbetreiber, die polnische PSE-O und die deutsche 50Hertz, partnerschaftlich zusammen. Für das gemeinsame Projekt wurde 2011 in Warschau ein gemeinsames „General Agreement“ unterzeichnet.
Künftig soll eine 380-kV-Freileitung die Umspannwerke von Eisenhüttenstadt und Plewiska verbinden. Dafür wird im Grenzgebiet auf deutscher Seite auf einer Länge von maximal zehn Kilometern eine zweisystemige Freileitung entstehen. Zusätzlich muss die schon bestehende Freileitung zwischen dem Umspannwerk Eisenhüttenstadt und den Umspannwerken Preilack bzw. Neuenhagen verstärkt werden. Das bedeutet Umbauten und eine teilweise neue Trassenführung auf einer Länge von ungefähr sieben Kilometern.
Die Errichtung des dritten Interkonnektors Eisenhüttenstadt – Plewiska ist ein Europäisches Vorrangprojekt gemäß EU-Verordnung Nr. 347/2013 und nach dem deutschen Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) aus dem Jahr 2009. In einer Ergänzungsnote zum Zehnjahresnetzentwicklungsplan der ENTSO-E informierte der polnische Übertragungsnetzbetreiber über seine geänderten Netzausbauprioritäten. Demnach sind Planung und Umsetzung des dritten Interkonnektors aktuell pausiert, bis die PSE-O auf polnischer Seite das Vorhaben erneut anstößt.