Technische Anforderungen an Anbieter von Regelreserve

Allgemeine Anforderungen an die Informationstechnik:

Der Anbieter muss über eine angemessene IT-Infrastruktur verfügen, um die Kommunikation mit den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) sicherzustellen und die notwendigen Daten in Echtzeit bereitzustellen.

• Hierzu gehören unter anderem sichere und redundante Datenübertragungsstrecken, Firewall-Systeme, Authentifizierungsmechanismen und ein lückenloses Changemanagement.
• Die Verfügbarkeit der IT-Systeme muss kontinuierlich überwacht werden, und es müssen Notfallpläne für den Fall von Störungen vorhanden sein.
• Der Anbieter ist verpflichtet, die "Mindestanforderungen an die Informationstechnik des Reservenanbieters für die Erbringung von Regelreserve" einzuhalten und diese in einem IT-Konzept zu dokumentieren.
• Die ÜNB behalten sich das Recht vor, die Einhaltung der technischen und organisatorischen Maßnahmen durch Audits zu überprüfen.

Regelreserveartspezifische Anforderungen:

• FCR (Frequency Containment Reserve):
  • Die FCR-Einheiten müssen eine hohe Regelgenauigkeit und eine schnelle Reaktionszeit aufweisen.
  • Die Frequenzmessung muss den Anforderungen aus Anhang V der SO GL entsprechen.
  • Bei Einheiten mit begrenzten Energiespeichern müssen die Anforderungen an die Speicherdimensionierung und das Speichermanagement erfüllt werden.
  • Im Rahmen der Präqualifikation muss eine Probeerbringung unter betrieblichen Bedingungen durchgeführt werden.
• aFRR (automatic Frequency Restoration Reserve):
  • Die aFRR-Einheiten müssen innerhalb von fünf Minuten vollständig aktiviert werden können.
  • Der Anbieter muss die manuelle Vorgabe eines Sollwerts auf telefonische Anweisung des ÜNB gewährleisten.
• mFRR (manual Frequency Restoration Reserve):
  • Der Anbieter muss die kommunikationstechnische Anbindung an den Merit-Order-List-Server (MOLS) einrichten und testen.
  • Im Rahmen eines praktischen Tests muss die korrekte Bedienung des Anbieter-Clients für den MOLS nachgewiesen werden.